Impuls zum 2. März 2025
Von Odilo Metzler (Stuttgart), Mitglied im Bundesvorstand
Wovon das Herz voll ist, darüber spricht der Mund
Evangelium: Lk 3,15-16.21-22
Wovon das Herz voll ist, darüber spricht der Mund
1. Lesung: Jesus Sirach 27,4-7
Im Sieb bleibt, wenn man es schüttelt, der Abfall zurück;
so entdeckt man den Unrat eines Menschen in seinem Denken.
Der Brennofen prüft Töpferware und die Erprobung des Menschen geschieht
in der Auseinandersetzung mit ihm.
Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein;
so das Wort die Gedanken des Herzens.
Lobe keinen Menschen, ehe du nachgedacht hast; denn das ist die Prüfung für jeden!
Evangelium: Lukas 6,39-45
In jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu seinen Jüngern:
Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen?
Werden nicht beide in eine Grube fallen?
Ein Jünger steht nicht über dem Meister;
jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders,
aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Wie kannst du zu deinem Bruder sagen:
Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!,
während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler!
Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen,
den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt,
noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt.
Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten:
Von den Disteln pflückt man keine Feigen
und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens
das Gute hervor
und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor.
Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.
Fasnachtspredigt
Lied (Melodie: Freischütz Jägerchor):
1. Was hält denn die Menschen im Land noch zusammen?
Was hilft der Gesellschaft zum nötigen Kitt?
Wenn Krisen und Kriege das Leben bestimmen,
dann nimmt das auch Menschen mit Zuversicht mit.
´s braucht Hoffnung und Freude und tiefes Verlangen,
Vertrauen, dass Leben sich wandelt zum Fest.
Wenn Freude und Güte das Leben umfangen,
es Missgunst und Ängste weit hinter sich lässt.
2. Jesus ist kundig, das Herz zu erhellen,
er spiegelt den Menschen, wie Rettung geschieht.
Wenn sie über and´re nicht Urteile fällen,
man vielmehr in ihnen den Friedensweg sieht.
´s braucht Hoffnung und Freude und tiefes Verlangen,
Vertrauen, dass Leben sich wandelt zum Fest.
Wenn Freude und Güte das Leben umfangen,
es Missgunst und Ängste weit hinter sich lässt.
Auslegung in Reimen
Was kann die Menschen im Land verbinden?
Das fragen sich viele nicht nur nach der Wahl.
Wie kann man Gemeinschaft neu begründen?
Menschen ausgrenzen ist richtig fatal.
Solange alle ´ne Chance erhalten,
zählen sie sich dazu, spornt Hoffnung sie an.
Dass Kinder ihre Talente entfalten,
erhält die Gesellschaft und bringt sie voran.
Doch die Schere geht auf zwischen Reichen und Armen,
das gefährdet weltweit die Demokratie.
Milliardäre wie Musk führen ohne Erbarmen
Land um Land in die Oligarchie.
Heut warnt uns die Lesung, nicht zu trauen dem Schein,
wer protzt und sich groß fühlt, vor Gott ist er klein.
Man prüfe ihr Denken wie in einem Sieb,
da zeigt sich das Stroh, das einer redet´ und schrieb.
Im Ofen verbrennt es, die Töpferkunst bleibt
aus fruchtbarem Boden ein guter Baum treibt,
der Früchte hervorbringt, die einen erfreu´n,
so kann Gottes Wort unser Leben erneu´n
So lobe man keinen, eh´ man wohlbedacht,
was er für die andern an Früchten erbracht.
Man prüfe vielmehr und spreche ihn an,
was zur Gemeinschaft er beitragen kann.
Am letzten Sonntag war Bundestagswahl.
Die Wähler zeigten in sehr großer Zahl:
Niemand hat die Macht gepachtet,
der nicht auf die Regel achtet,
dass auch in Zukunft bleibt gewiss,
die Lösung liegt im Kompromiss.
Wer selbstherrlich will regieren,
wird die Zustimmung bald verlieren.
Die Ampel ist nun auch Geschichte,
wollt´ vor drei Jahr´n zum Impfen verpflichten.
Statt weiter Maskenschutz zu tragen,
hat die Zeit sich schnell überschlagen.
Es kamen Kriege, Streit und Krisen,
die viele Pläne platzen ließen.
Als Trump die US-Wahl gewonnen,
ist die Ampel hier zerronnen.
Bei Ampeln man doch wissen müsst,
dass Gelb die kürzeste Phase ist.
Gelb, das würde sogar stören
bei Fußgängern, die Straßen queren.
Dem Februar folgt nun der Merz,
April, April, es ist kein Scherz,
an Ostern Merz regieren will,
doch was er will, tut der April.
So wird´s wahrscheinlich eher Mai,
bis Schwarz und Rot ham´s auf der Reih.
Sie sollten ihr Programm auch sieben
statt Frau´n und Kinder abzuschieben.
Die Schonzeit ist ja schnell vorbei,
dem Trump, dem ist das einerlei.
Er lässt seine Mühlen mahlen,
bis wir für Gas und Waffen zahlen.
Recht, das ist ihm scheißegal,
die Völkerordnung allemal.
Mit Putin sucht er nach ´nem Deal,
Auch Netanjahu spielt sein Spiel.
Die Ukraine lässt Trump fallen,
wie die Palästinenser schon.
Verbündete sind für ihn nur Vasallen,
das zeigte er in Afghanistan.
Putin, Netanjahu und Trump geht´s um Macht
Und darum, nicht im Gefängnis zu landen.
Darum werden Konflikte angefacht,
Armeen verkommen zu Mörderbanden.
Dass Herrscher ihre Macht missbrauchen,
sagt Jesus, ist den Menschen bekannt.
Gegner, die nicht untertauchen,
gefährden ihr Leben, sie leben riskant.
Bei euch sei es nicht so, sagte Jesus den Seinen,
sucht nicht euren Vorteil, nicht besser zu scheinen!
Sorgt, was and´re brauchen, so wie euer Vater,
seid lieber bescheiden und macht kein Theater!
Seid nicht wie die Blender, die ander´n vorgaukeln,
sie wüssten, was gut ist, und die sie verschaukeln.
Sie fall´n in die Grube, weil sie nicht geschaut,
und weil sie nicht lernten, wem man wirklich vertraut.
Die Grube kann sein auch das eigene Herz,
das Bild von der Mördergrube erklärt´s
Je digitaler die Medien, desto größer der Kult,
zu suchen für alles bei ander´n die Schuld,
auch das ist nicht neu, wie bei Jesus wir sehn:
er rät, aus dem eig´nen Auge den Balken zu zieh´n.
Seine Sprache ist drastisch, käm´ auf Tiktok wohl an,
und ist manchmal sarkastisch: du Heuchler! O Mann!
Die Veränderung fängt, was immer auch war,
bei dir selber an, die Botschaft ist klar.
Nur wenn im Bruder, der Schwester das Gute du siehst,
du Güte vermehrst und dich zur Güte erziehst.
So wirst du zum Baum und die Menschen erfreu´n
mit Feigen, nicht Disteln, deren Stacheln sie reu´n.
Ein Leben mit Trauben erfreut doch das Herz,
Dornen, die stechen, bereiten nur Schmerz.
So glaube nicht Gutes durch Böses zu wirken,
denn Böses kann nur das Böse verstärken.
Wenn beim ander´n im Auge den Splitter du siehst,
und aus deinem eig´nen den Balken du ziehst,
sieht er den Wandel bei dir wie ein Wunder gescheh´n
und kann sich diesem vielleicht nicht entzieh´n.
So nehmen wir diese Botschaft heut mit,
bei mir selbst beginnt der erste Schritt
zum Frieden bei mir, im Land, in der Welt,
bei mir hat Jesus den Wandel bestellt
und auch bei euch, ihr Kinder, Herren und Damen.
So schließe ich und sage Amen
Gebet
Gott, ich bitte dich um Freude,
dass ich nicht die Zeit vergeude,
lass mich steh´n in deinem Licht
und leben in der Zuversicht.
Wir sehnen uns für uns´re Erde,
dass Friede und Versöhnung werde,
wo Rache und Vergeltung tobt.
Jesus hat uns vorgelebt
den Glauben: selbst im Gegner ist
die Kraft zum Guten ganz gewiss.
Lass davon unser Herz erwärmen
und den Mund vom Frieden schwärmen.
Segne und behüt´ uns alle,
sei uns Licht, dass keiner falle.
Sei uns gnädig, schenk uns Heil,
dein Himmel werde uns zuteil.
So bleib bei uns, der um uns weiß,
der treue Gott, sein guter Geist.